Evangelische Kirche in Fünfeichen

Der Holzwurm hat den Kampf verloren

Erster Bauabschnitt in Fünfeichen erfolgreich beendet

Die „schlechte“ Nachricht zuerst: noch ist die Sanierung der Gast-Orgel im brandenburgischen Fünfeichen nicht abgeschlossen – das wird noch bis April 2018 dauern. Trotzdem gab es am 3. Advent Grund zum Feiern, im Rahmen eines festlichen Einweihungskonzertes anläßlich der Ferrtigstellung des ersten Bauabschnitts konnte die fast totgeglaubte Orgel zeigen, was in ihr steckt. Viele Jahrzehnte war das Instrument schwer geschädigt und nicht bespielbar. Jetzt freut sich die Gemeinde auf ihre Weihnachtsgottesdienste, die endlich wieder mit einer wunderbar klingenden Orgel gefeiert werden können.

Er hat gekämpft - aber am Ende hat der Holzwurm verloren

Er hat gekämpft - aber am Ende hat der Holzwurm verloren (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Ein Ãœberrest des Blasebalgs der Gast-Orgel

Ein Ãœberrest des Blasebalgs der Gast-Orgel (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Der rbb ist vor Ort und berichtet vom Einweihungskonzert

Der rbb ist vor Ort und berichtet vom Einweihungskonzert (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Drei der vier Mitwirkenden am Konzert

Drei der vier Mitwirkenden am Konzert (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Blick von der Orgelempore in die Kirche

Blick von der Orgelempore in die Kirche (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Endlich klingt die Orgel wieder!

Endlich klingt die Orgel wieder! (c) Kirchengemeinde Fünfeichen

Man schrieb das Jahr 1880, als der aus Fürstenberg (Oder) stammende Johann Friedrich Gast die Orgel in Fünfeichen errichtete. Die mechanische Schleifladenorgel beherbergte eigentlich elf Register auf zwei Manualen. Doch nach über 135 Jahren war das Instrument kaum noch bei Stimme, es gab schadhafte Pfeife und manche Register fehlten ganz. „Eine Pedaltaste war so ausgetreten, daß auch geübte Organisten treffsicher die Nachbartöne erwischten“, sagt Gemeindepastor Matthias Hirsch. Zwischenzeitlich war die Orgel gar komplett ausgebaut und an ihrer Stelle klaffte eine Lücke.

Das ist nun alles Geschichte: die im benachbarten Müllrose ansässige Orgelbaufirma Sauer hat erfolgreich ganze Arbeit geleistet. „Der Holzwurm hat den Kampf verloren – die Orgelbauer haben gewonnen!“ bilanziert Pastor Hirsch, „Wir alle haben gewonnen.“ Die Zusammenarbeit zwischen Orgelbauer und Gemeinde ist über die Jahre gewachsen und längst mehr als rein geschäftlich. Wenn dem Orgelfachmann die Lehrlinge fehlen, ist dies im Gemeindebrief zu lesen. Kurze Wege erleichtern die Kooperation, weiß Hirsch. Von Fünfeichen nach Müllrose in der Nähe von Frankfurt (Oder) sind es gerade mal vierzehn Kilometer.

Jetzt blickt die Gemeinde zuversichtlich nach vorn: der Abschluß der Restaurierung ist fest für den 15. April 2018 festgeschrieben. Dann wird die Orgel wieder mit allen Stimmen erklingen. Die Vorfreude ist groß.

Gefördert haben die Arbeiten die Stiftung Orgelklang, die untere Denkmalschutzbehörde, der Evangelische Kirchenkreis Oderland-Spree, die Sparkassenstiftung und natürlich zahllose Spender und Spenderinnen aus Gemeinde und Umgebung.