Orgel in der Dorfkirche Altengönna / Cospeda

„Wir sind sehr glücklich“

„Orgel des Monats Oktober“ in Cospeda instandgesetzt

Im Kirchengemeindeverband Vierzehnheiligen (Thüringen) gibt es Grund zum Feiern: Endlich ist die Orgel in die Kirche zu Cospeda zurückgekehrt - und erklingt wieder in ihrem romantischen Klang. „Wer den Zustand des Instruments im Jahr 2000 gesehen hat, hätte das nicht für möglich gehalten", sagt Pfarrer Tilmann Krause, „wir sind sehr glücklich. Jetzt haben wir endlich wieder eine Orgel, die von ihrem Klangvolumen gut in die Kirche passt und außerdem noch schick aussieht. Und das haben wir auch der Stiftung Orgelklang zu verdanken". Am 11. Oktober war das Instrument feierlich wieder in den Dienst genommen worden. Die Stiftung Orgelklang hatte die Instandsetzung mit 9.000 Euro gefördert.

Kirchgemeinde Altengönna Cospeda

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Im Jahr 2009 hatte man das von Johannes Eifert erbaute Instrument bis auf das Grundgerüst eingelagert – aber keinesfalls vergessen: Drei Jahre später wurde die Orgel vom örtlichen Orgelbaumeister begutachtet und im Ergebnis als ein „sehr wertvolles und in der Grundsubstanz gut erhaltenes Instrument“ mit einem „sehr hohen Denkmalwert“ bezeichnet. Das zuständige Denkmalamt und das Kreiskirchenamt votierten ähnlich. Ein Jahr später dann – nachdem die Sanierung der Kirche beendet worden war - schlug die Stunde der Orgel. Restauriert wurde ein Großteil des Pfeifenwerks – viele Holzpfeifen und alle Metallpfeifen. „Das Walzblech, das als Ersatz der im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen originalen Zinnpfeifen bisher seinen Dienst getan hatte, war betriebsmüde“, sagt Tilmann Krause. Auch einen großen neuen Blasebalg erhielt das Instrument.

Seit ihrer Restaurierung kann die aus dem Jahr 1906 stammende Eifert-Orgel sowohl elektronisch als auch mechanisch betrieben werden. Ein insgesamt anspruchsvolles Unterfangen war die Sanierung für die Experten der Orgelbaufirma, aber auch für die freiwilligen Helfer in der Gemeinde. „Der gesamte Holzkorpus zum Beispiel ist von Gemeindemitgliedern per Hand abgeschliffen worden“, berichtet der Pfarrer, „die Ornamente konnten nicht maschinell bearbeitet werden. Das war wirklich mühsame Handarbeit“. Am Ende brachte dieses Engagement aber nicht nur die Fertigstellung der Orgel voran, sondern verstärkte auch das Interesse vieler Menschen in Cospeda am Fortgang der Sanierung. Auch deswegen, meint Krause, sei das letzte Sommerkonzert in der Kirche zu Cospeda so gut besucht gewesen. „Da schweiften die Blicke oft zur Orgel.“

Die Anschaffung des Instruments anno 1906 hatte die Gemeinde 2500 Reichsmark gekostet; für die Sanierung musste ein Vielfaches, nämlich rund 76.000 Euro aufgebracht werden. Gelohnt hat es sich allemal, nicht nur für klangschönere Gottesdienste: „Cospeda wird mit der restaurierten Orgel nun noch stärker als ein musikalisches Zentrum der Region wahrgenommen“.

Dem hängt auch die Kleine Hufeisennase nicht mehr im Wege. Eine stetig wachsende Kolonie dieser seltenen Fledermausart ist zwar im Dach und im Turm der Kirche heimisch geworden. Obwohl der Guano der Tiere eine Gefahr für die Integrität der Eifert-Orgel darstellt, will man mit Achtsamkeit verhindern, dass Denkmal- und Naturschutz sich ausschließen. „Da lassen wir die Tür zwischen Dachboden und Kirchraum einfach zu“, sagt Pfarrer Tilmann Krause. Der biblische Auftrag zur Achtung der Schöpfung gelte schließlich auch in der Kirche.