Opitz-Orgel von 1857 in der Dorfkirche Jonaswalde
Opitz-Orgel von 1857 in der Dorfkirche Jonaswalde

Attraktion für junge Familien und namhafte Musiker

„Orgel des Monats Mai 2019“ in Jonaswalde

Zwei, höchstens drei Generationen lang würde sie überdauern, so dachte man damals. Als die von Christoph Opitz gefertigte Orgel in der evangelischen Kirche Jonaswalde (Ostthüringen) ihren Platz über dem Altar fand, ahnte niemand, dass sie ihre Zuhörer auch noch 160 Jahre später in den Bann ziehen würde. Im Jahr 1857 gefertigt, kostete die Orgel die Gemeinde 562 Taler – ein guter Preis für eine handwerklich sehr solide Arbeit: Noch heute hat das Instrument einen umfangreichen Bestand an originaler Substanz aufzuweisen.

Eigentlich hatte man in Jonaswalde schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beschlossen, eine Orgel anzuschaffen. 1772 erwarb die Gemeinde ein Instrument für nur 80 Taler, das allerdings schon bald erhebliche Mängel zeigte, die sich nicht beheben ließen. Nach weniger als 50 Jahren wurde es abgebaut und auf dem Dachboden gelagert. So kam Christoph Opitz zum Zuge. Der damalige Pfarrer hätte die Orgel lieber auf der Westempore gesehen, das Tauziehen um den richtigen Platz für das Instrument gefährdete das Projekt. Doch der Pfarrer gab dem Drängen der Gemeinde schließlich nach; Opitz stellte sein Werk über dem Altar auf.

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

Opitz-Orgel in der Dorfkirche Jonaswalde

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Seine Orgel lässt durch ihren besonders guten Klang aufhorchen; im Zuge der traditionellen Konzertreihe in der Kirche haben in den vergangenen Jahren deshalb auch berühmte Musiker wie Matthias Eisenberg und Felix Friedrich am Spieltisch gesessen. Trotzdem ist klar: Auch diese Königin der Instrumente zeigt Verschleißerscheinungen. Schon seit 20 Jahren will der Gemeindekirchenrat die Opitz’sche Orgel sanieren lassen – immer kamen andere, dringendere Bauvorhaben in die Quere. Nun ist es bald soweit: Die Spielanlage wird gereinigt und erneuert, ebenso die Ton- und Registertrakturen und die Windladen. Das Pfeifenwerk wird ausgebaut und saniert, beschädigte Pfeifen ersetzt. Am Ende soll die Orgel denkmalgerecht instandgesetzt sein und ein „optimales Klangbild“ haben; so heißt es im Förderantrag der Gemeinde. Insgesamt sind dafür knapp 70.000 Euro aufzuwenden. Die Stiftung Orgelklang fördert das Projekt in diesem Jahr mit 3.000 Euro.

Die Gemeinde selbst, geprägt vom Zuzug junger Familien, nimmt regen Anteil an der Sanierung. „Die Spendenbereitschaft ist groß“, sagt Birgit Salomon von Gemeindekirchenrat. Wer spenden kann, tut dies; wer eine ehrenamtliche Arbeit übernehmen kann, zögert nicht. Die Einnahmen aus den Konzerten der letzten Jahre werden für die Restaurierung der Orgel beiseitegelegt, auch die Kollekte des Gottesdienstes vom Gründonnerstag. Darüber hinaus werden Patenschaften für einzelne Pfeifen angeboten. Sie können für 300 bis 500 Euro übernommen werden; zum Dank wird der Name des Spendenden in die Pfeife eingraviert.

Im kommenden Frühjahr soll die Orgel wieder klingen wie zu Opitz‘ Zeiten. Das wird in die Gottesdienste ausstrahlen. Und es wird sicher auch in Zukunft viele namhafte Organisten geben, die ihre Künste in Jonaswalde zu Gehör bringen werden.