Steinmeyer-Orgel in der Peterskirche Gutach (Baden-Württemberg)
Steinmeyer-Orgel in der Peterskirche Gutach (Baden-Württemberg)

Vorfreude auf „schöne Klänge“ zu Weihnachten

„Orgel des Monats September 2021“ in Gutach

Die Vorsorge hat sich gelohnt: Den finanziellen Eigenanteil für die Sanierung der Orgel in der Evangelischen Peterskirche im badischen Gutach hat die Gemeinde „so gut wie erbracht“, sagt Rosemarie Armbruster zufrieden. Ein wesentlicher Baustein dafür war das traditionelle „Erntedankopfer“: Es ist in den Jahren 2018 und 2019 ausdrücklich für das Instrument bestimmt gewesen. „Weil wir in einer sehr ländlichen Region leben, sind viele Menschen aus diesem Anlass sehr großzügig“, weiß die Vorsitzende des Kirchengemeinderates. Auch Orgelführungen und Benefizkonzerte füllten und füllen das Sanierungssäckl. Und sosehr die Pandemie auch im Schwarzwald regiert und Abstandsregeln alle Veranstaltungen erschweren („es passen mit Abstand höchstens 40 Menschen in die Kirche, das ist dann weniger lukrativ“): In Gutach ist man frohen Mutes, dass die Orgel zu Weihnachten wieder volltönend erklingen wird.

Das Gute dabei: Das Instrument ist noch nicht einmal weg: Nur das Rückpositiv und einige Pfeifen sind derzeit ausgebaut, berichtet Rosemarie Armbruster. Das sieht nicht schön aus, beeinträchtigt den Klang aber kaum. „Wobei wir im Augenblick überwiegend draußen Gottesdienst feiern, sodass die Orgel gar nicht spielen muss.“ Im Oktober will der Bezirkskantor das nächste „richtige“ Benefizkonzert in der dann hoffentlich wieder gut gefüllten Peterskirche geben – sollte die Restaurierung dann so weit fortgeschritten sein, dass die Orgel dann nicht mehr spielbar ist, wird er sich eben ans Klavier setzen. 

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer  (1956)

Peterskirche Gutach, G. F. Steinmeyer (1956)

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Die „Orgel des Monats September 2021“ stammt aus einem produktiven Haus; sie wurde 1956 von der Firma G. F. Steinmeyer & Co. in Oettingen produziert. Das Unternehmen war in den Jahren 1847 bis 2001 ein namhafter Hersteller von Harmonien und Orgeln. Fast 2400 „Königinnen der Instrumente“ hat Steinmeyer gebaut, darunter die Orgel im Hamburger Michel (1960) und auch die größte Kirchenorgel der Welt im Passauer Dom stammt ursprünglich von Steinmeyer (1928). Das Instrument in der Gutacher Peterskirche ist das Opus 1901 der von Georg Friedrich Steinmeyer gegründeten Werkstatt.

Dass die mit der Instandsetzung beauftragte Firma ebenfalls den Namen Steinmeyer trägt, ist kein Zufall, sagt Rosemarie Armbruster, sondern im Gegenteil „ein Grund, warum wir uns für diesen Anbieter entschieden haben“. Das Unternehmen baut zwar keine Orgeln mehr, kümmert sich aber fachgerecht um das „Erbe“ der großen Werkstatt. Bei dem Instrument in Gutach müssen Schimmel und Holzwurm entfernt werden, außerdem ist die elektrische Spielanlage denkmalgerecht zu erneuern, Windladen und Pfeifen müssen je nach Zustand gereinigt und restauriert werden. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 81.300 Euro. Die Stiftung Orgelklang gibt 3.000 Euro dazu.

Dass die Orgel in der Peterskirche mit ihrem 500 Jahre alten spätgotischen Chorraum saniert wird, stand nie außer Frage, betont Rosemarie Armbruster. Der „schöne, weiche Klang“ des Instruments werde auch von Organisten anderer Gemeinden sehr geschätzt. Die Gemeinderatsvorsitzende selbst, in Gutach geboren und aufgewachsen, kennt diese Klänge von Kindesohren an. „Sie haben mein ganzes bisheriges Leben begleitet“ Ein Grund mehr in diesem Jahr, sich auf Weihnachten zu freuen.