Orgel in St. Georgen, errichtet von Friedrich Knauf, 1850

„Weil das Instrument ein Stück Geschichte des Ortes darstellt“

Die „Orgel des Monats August 2016“ in Schönau wird in Kürze wiedereingeweiht

Zu den produktivsten Orgelbauern in Thüringen gehörte im 19. Jahrhundert die Familie Knauf. Von 1789 bis 1904 sollen die Nachkommen des Dielenschreiners Johann Valentin Knauf mehr als 300 Orgeln gebaut haben. Eine davon, gefertigt im Jahr 1850 von Friedrich Knauf, befindet sich in der St. Georgenkirche in einem Ort mit dem charmanten Namen Schönau vor dem Walde. Knauf-Orgeln gelten als solide und von hoher klanglicher Qualität. Das trifft auch auf das Instrument in Schönau zu, das die Stiftung Orgelklang als „Orgel des Monats August 2016“ würdigt. Mehr als 166 Jahre lang hatte sie es vermocht, den Kirchenraum von St. Georgen mit Klang zu füllen. In den letzten Jahren aber hatte eine zunehmend unschöne „Begleitmusik“ – Pfeifen, Knacken und Quietschen – die Gottesdienstbesucher aufhorchen lassen.

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

St. Georgen Kirche Schönau vor dem Walde

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„Die Orgel war schlicht in die Jahre gekommen“, sagt Cindy Havelberg-Kunze. Sie ist seit fünf Jahren als ordinierte Gemeindepädagogin für Schönau vor dem Walde zuständig, der Plan zur Restaurierung der Knauf-Orgel lag schon auf ihrem Schreibtisch, als sie ihren Dienst begann. „Der Wunsch dazu kam aus der Bevölkerung“, betont sie, „weil das Instrument ein Stück Geschichte des Ortes darstellt“. Das merkt die junge Gemeindepädagogin auch am großen Engagement der Schönauer. „Die Firmen und die Vereine vor Ort haben das Projekt wirklich sehr unterstützt“. Gesammelt wurde beim traditionellen Adventsmarkt, beim Gemeindefest, nach dem Gottesdienst. „Brechend voll“ sei die Kirche auch bei einem Konzert der Musikgruppe „Project-unplugged“ gewesen, die mit ihrem Repertoire von Rock bis Klassik begeisterte.

Im vergangenen Winter dann war genügend Geld zusammen, um den großen Schritt zu wagen: Die Knauf-Orgel wurde „entkernt“ und das Innere in die Werkstatt gebracht: Dort wurden die Trakturen repariert, die Windladen instandgesetzt, die Pfeifen gereinigt und ausgebessert. „Der Grundbestand war nach wie vor da und es musste kaum etwas neu gefertigt werden “, sagt Cindy Havelberg-Kunze zufrieden. Inzwischen ist das Gehäuse des Instruments wieder gefüllt. Gewissermaßen letztes I-Tüpfelchen wird die Intonierung sein, dann steht der Wiedereinweihung nichts mehr im Wege. „Wir warten noch, bis alle aus den Sommerferien zurück sind, und laden im September zum feierlichen Orgelkonzert ein.“ Mehr als 71.000 Euro wird die Rechnung des Orgelbauers dann ausweisen. Die Stiftung Orgelklang fördert das Projekt mit 3.000 Euro.

Dass das Instrument dieses Geld wert ist, daran zweifelt in Schönau vor dem Walde niemand. Ab dem Herbst soll es mehr Konzerte mit der wieder schön tönenden Knauf-Orgel geben, hat sich die Gemeinde vorgenommen. Auch mit der örtlichen Grundschule und dem Kindergarten wird wieder intensiv musikalisch zusammengearbeitet werden. Während die Gemeinde sich bis September gedulden muss, um die neuen Orgelklänge zu hören, darf Cindy Havelberg-Kunze schon einmal „vorkosten“: „Im August gibt es einen ersten Termin zum Vorab-Hören, darauf freue ich mich sehr“.