Orgel in St. Owald Zeilfeld

Barocke Schönheit in neuem Glanz

In Zeilfeld wird die „Orgel des Monats“ August der Stiftung Orgelklang restauriert

Drei silbergewandete Engel thronen auf dem Instrument, die beiden kleinen Bläser und der Schlagzeuger scheinen im Begriff, den Organisten bei seinem Spiel zu unterstützen. Imposant ist sie, die Barockorgel der Kirche St. Oswald im südthüringischen Zeilfeld. Ihr ansehnlicher Prospekt füllt die Westempore der Kirche komplett aus. Doch die Geste der drei Engel geht ins Leere: Weil die Pfeifen fehlen, ist der romantische Klang des Instrumentes derzeit nicht zu hören; das im Jahr 1767 von Orgelbaumeister Johann Christian Dotzauer geschaffene Instrument wird von Grund auf restauriert.

Mehrfach war die Orgel, die aus zwei Manualen und einem Pedal besteht und 19 klingende Register besitzt, im Laufe der Jahre umgebaut worden. Verschiedene Materialien deuten auf mehrere Bauphasen hin. Fest steht, dass durch eine Umhängung der Tontraktur die heutige Tonhöhe um zwei Halbtöne tiefer als im Originalzustand der Orgel liegt, dadurch fehlen die beiden tiefen Töne C und Cis, die nach der Restaurierung wieder erklingen werden.

Doch dies ist nicht der einzige Mangel, den das historische Instrument aufwies, als es vor drei Jahren von einem Gutachter inspiziert wurde: Schadhafte Pfeifen, eine undichte Windanlage und brüchige Mechanikdrähte waren festzustellen. Der Gutachter empfahl die Generalinstandsetzung, ein Jahr später wurde die Werkstatt Rösel & Hercher in mit dieser Aufgabe betraut. Sie restauriert die Orgel in St. Oswald in fünf Etappen. Nachdem zunächst die Windanlage ersetzt wurde, folgten Reinigungs- und Imprägnierungsarbeiten. Noch in diesem Jahr wird mit der Instandsetzung des Oberwerks begonnen werden.

Die Stiftung Orgelklang fördert die Finanzierung dieser dritten Etappe ihrer „Orgel des Monats“ August mit 6.500 Euro. Nach Ende dieses Bauabschnitts wird das Oberwerk wieder bespielbar sein. Die abschließenden Stimmarbeiten werden aber erst im nächsten Jahr vorgenommen werden können, denn sie dürfen nicht im Winter, sondern nur in der heizungsfreien Zeit erfolgen. Sofern alles nach Plan läuft, wird das Hauptwerk der Orgel nach dem aktuellen Bauabschnitt instandgesetzt sein; endgültig fertig sein soll das Instrument 2012. Dann können auch die Engel wieder das Ihrige zum Klang der Orgel beisteuern.