Mit der Orgelbewegung, die ab etwa 1925 eine Rückbesinnung auf mechanische Instrumente des 17. und 18. Jahrhunderts mit sich brachte, fielen pneumatische Werke in Ungnade. Das führte dazu, dass 1980 auch die Walcker-Orgel in St. Getrud grundlegend umgebaut wurde. Diese Mesalliance soll nun wieder gelöst werden.
Ein Schock für den Gutachter, der die 1821 von Johann Christoph Schröther erbaute Orgel unter die Luoe nehmen sollte: Die gesamte Windanlage war defekt, der Motor ebenso, einige Register konnten gleich gar nicht mehr gezogen werden. Und während der DDR-Zeit wurden Mengen an hochgiftigem Holzschutzmittel verwendet.
Nicht nur die regelmäßigen Kirchgänger haben es schnell gehört - das Pedal der 1751 von Johann Conrad Funtsch erbauten Orgel hatte geklappert, der Motor war zu laut, die Orgel verstimmt und es war deutlich zu hören, dass die Töne überhaupt nicht mehr zueinander passten.
Ihr ist buchstäblich die Puste ausgegangen. Eigentlich war die Orgel eigens dafür installiert worden, um den Gottesdiensten in der frisch vergrößerten Kirche zu einem "volleren, satten Sound" zu verhelfen. Doch das ist mehr als 190 Jahre her. Den Wind- und Druckverlust zu beheben, gehört daher zu den ersten Maßnahmen im Zuge der Sanierungsarbeiten.
Erbaut wurde das Instrument von Nicolaus Schrickel (1820-1893) im Zuge der Erneuerung der Innenausstattung der ursprünglich barocken Kirche. Vor fünfzehn Jahren ist die Orgel in Schlieben dann aber verstummt - seit acht Jahren spart die Gemeinde, um das Instrument wieder instand setzen zu können. Zu Weihnachten könnte das erste Register wieder klingen, 2015 könnte alles fertig sein.
1768 auf der Westempore von St. Michael installiert, war die Orgel das größte Instrument von Georg Markus Stein, das in Teilen erhalten geblieben ist. Ihre Disposition vereinigt süddeutsch spätbarocke Stilistik mit klassisch französischen Elementen. Inzwischen sind die Windladen undicht, die Traktur ist schwergängig - das gesamte Instrument muss ausgereinigt werden.
Seit Pfingsten wird das fast 310-jährige Instrument (Baujahr 1703) restauriert. Das muss etappenweise geschehen, denn finanziell ist die Generalüberholung der historischen Orgel ein Kraftakt für die Gemeinde, den sie nicht aus dem Stand bewältigen kann.
1863 war ein wichtiges Jahr für die niedersächsische Stadt Alfeld: Im April des Jahres wurde in der Alfelder St. Nicolaikirche eine Orgel aufgestellt - und nicht irgendeine Orgel, sondern das größte, schönste und klangreichste Instrument des Orgelbauers Heinrich Schaper (1802 - 1884).
Das aus der Barockzeit stammende einmanualige Instrument auf der Westempore gehört nun schon beinahe 275 Jahre zu St. Katharinen - bespielbar aber ist es schon seit den 60er Jahren nicht mehr. Damals machte ein extremer Wurmbefall der Orgel schwer zu schaffen.
Diese von der Firma Eule gebaute Orgel ist einmalig: "hochromantisch" in der Seele, technisch aber sehr ausgereift, so dass selbst Barock und modernere, "groovige" Stücke wunderbar klingen. Nur wenige Instrumente dieser Größe sind in der Zwischenkriegszeit entstanden.
Viele gute Weine stammen aus Rheinhessen. Seit Spätherbst 2010 gibt es sogar einen, dessen Erwerb nicht nur Gaumenfreuden verspricht, sondern - später - auch einen regelrechten Ohrenschmaus: Der Erlös des "Offenheimer Orgeltropfen" ist für die Sanierung der örtlichen Stumm-Orgel bestimmt.
Die Idee einer Rückbesinnung auf die frühbarocke Orgel wurde in Deutschland in den 1930er Jahren aufgegriffen. Man beschäftigte sich zunehmend mit den in Vergessenheit geratenen barocken Klangidealen und Prinzipien des Orgelbaus; Instrumente mit romantischem Klangcharakter galten nun meist grundsätzlich als minderwertige "Fabrikorgeln". Viele romantische Werke, deren Disposition nicht barock genug erschien, wurden in dieser Zeit zunehmend "barockisiert".
